Von Sven Schüer | Meller Kreisblatt, 23.04.2023

Die Handballer der HSG Grönegau-Melle sind so gut wie sicher aufgestiegen. Im Spitzenspiel der Regionsoberliga gewannen die Meller mit 24:23 gegen den Verfolger HSG Osnabrück und brauchen jetzt nur noch einen Punkt, um den Aufstieg und die Meisterschaft feiern zu können. Entsprechend euphorisch waren alle Beteiligten nach dem Spiel.

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Großer Kampf vor vollem Haus: Nico Lindenthal (am Ball) und die HSG Grönegau-Melle

lieferten gegen die HSG Osnabrück eine überzeugende Teamleistung ab.

Foto: Stefan Gelhot

Nach Abpfiff brachen alle Dämme bei den Hausherren und ihren zahlreichen Fans, die ihr Team über die gesamte Spielzeit lautstark unterstützt hatten. Schon weit vor Anpfiff war die Halle in Neuenkirchen voll. In den letzten Spielminuten hielt es niemanden mehr auf seinem oder ihrem Sitz. Als dann der erlösende Pfiff kurz nach dem Tor zum 23:24 aus Osnabrücker Sicht ertönte, war die Erleichterung bei den Mellern spürbar. Trainer Christian Maaß rannte jubelnd in Richtung der Zuschauer, sein Kollege Mike Bordihn feierte ebenfalls. Dem Team war die Anspannung der letzten zwei Stunden indes noch anzumerken.

Meisterschaft ist noch nicht ganz in trockenen Tüchern

Doch die Spieler schüttelten sich schnell und gingen dann zum Feiern über. Die Humba wurde angestimmt, die Fans feierten und wurden gefeiert, ein großer Mannschaftskreis gebildet. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“, hallte es von der Mannschaft durch das Gebäude. Die Zuschauer gingen gleich einen Schritt weiter: „Wir steigen auf und ihr bleibt drin“, skandierten einige.

Trainer Maaß wollte noch keine Glückwünsche zur Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg annehmen, war aber dennoch sehr zuversichtlich: „Uns fehlt rechnerisch noch ein Punkt. Wir haben noch zwei ausstehende Spiele und sind uns auch sicher, dass wir noch mindestens ein Unentschieden holen.“ Sein Gegenüber Sebastian Jülicher war sich ähnlich sicher, dass der Aufstieg den Mellern nicht mehr zu nehmen ist: „Das Ding wird wohl durch sein.“ Die Meller müssen noch beim viertplatzierten Rot-Weiß Damme (6. Mai, 19 Uhr) und zuhause gegen den neuntplatzierten TSV Wallenhorst (13. Mai, 18 Uhr) antreten.

Viel Lob von Trainer Christian Maaß

Angesprochen auf seine Emotionen nach dem wichtigen Sieg, führte Melles Trainer Maaß aus: „Ich bin überglücklich, stolz, dankbar, aber auch irgendwie bodenständig. Da ist alles dabei. Die Jungs haben einfach eine geile Saison gespielt und sich mit einem Topspiel auf so einem hohen Niveau belohnt.“

Die Gründe für die starke Leistung auf der Platte waren für ihn offensichtlich: „Wir haben zu unserer alten Form zurückgefunden und haben es geschafft, in den letzten Wochen wieder den Teamgeist zu entfachen, den wir am Anfang der Saison hatten, als wir die Spiele mit einer großen Selbstverständlichkeit angegangen sind und auch gewonnen haben.“

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Hakon Niehausmeier war mit acht Toren bester Werfer der Meller.

Foto: Stefan Gelhot

Tatsächlich waren die Meller von Anfang an im Topspiel. Die Motivation war beiden Teams schon vor dem Anwurf anzumerken, denn das Spiel begann bereits vier Minuten vor dem eigentlich geplanten Zeitpunkt. Die ersten 20 Minuten gestalteten sich sehr eng, keine Mannschaft konnte sich absetzen. Doch dann kamen die Hausherren ins Rollen, auch dank des starken Hakon Niehausmeiers und Keeper Jonas Schröder, der einige Glanzparaden zeigte. In den letzten zehn Minuten vor der Pause gelang Osnabrück nur ein Tor, Melle ging mit einer 14:10-Führung in die Kabine.

Melle-Keeper Jonas Schröder sichert den Sieg

Im zweiten Durchgang kippte die Partie etwas in Richtung der Gäste, die bis zur 45. Minute auf 18:19 herankamen. Getragen vom Publikum und dem Teamgeist überstand Melle jedoch die kritische Phase. Die Vorentscheidung ereignete sich dann etwa fünf Minuten vor Schluss. Beim Stand von 23:20 fuhren die Gäste einen Fast-Break über den starken Jan Gausmann, der alleine auf Melle-Keeper Schröder zurannte. Doch der Schlussmann behielt die Nerven und parierte stark, was die gesamte Halle in Ekstase versetzte.

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Unterstützt von zahlreichen Zuschauern gelang der HSG Melle der wichtige Sieg im Spitzenspiel.

Foto: Stefan Gelhot

„Da hatte ich das Gefühl, jetzt haben wir es“, beschrieb Maaß seine Gefühlswelt in diesem Moment. „Es hat heute an der Chancenverwertung gemangelt. Wir haben die klaren Dinger nicht weggemacht. Mit einem Quäntchen mehr Glück und etwas mehr Konzentration hätte es heute was werden können“, stellte Osnabrück-Trainer Jülicher auch mit Blick auf die entscheidende Szene fest.

Hakon Niehausmeier mit acht Toren bester Schütze

Als Schröder anschließend einen Siebenmeter von Max Pürckhauer parierte und Florian Bößmann im Gegenzug auf 24:20 erhöhte, war der Vorsprung komfortabel. Osnabrück kam zwar noch auf 23:24 heran, brachte den Sieg jedoch nicht mehr in Gefahr. „Wir haben die ganze Saison daraufhin gearbeitet. Wir haben richtig gut gespielt, das war richtig geil“, freute sich Hakon Niehausmeier, mit acht Toren bester Schütze der Meller.

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Florian Bößmann erzielte das letzte Tor für die HSG Melle.

Foto: Stefan Gelhot

„Wir haben fokussiert und konzentriert gespielt und es haben alle mitgemacht. Keiner war traurig, wenn er mal zwei Minuten länger auf der Bank war. Alle haben alles reingeworfen und am Ende des Tages war die Summe größer als die Einzelteile“, lautete das abschließende Fazit von Maaß. Sein Team feierte da schon ausgelassen - und der Trainer schloss sich an.

HSG Grönegau-Melle: Jonas Schröder, Ole Meyer Im Kruge – Matheo Raude (2 Tore), Enno Zurmühlen (1), Jörg Heemann, Jan Luca Lührmann (5), Jendrick Röfer, Nico Lindenthal (1), Hakon Niehausmeier (8), Florian Bößmann (3), Jan Schlendermann, Björn Spence (1), Lukas Möllersmann (3).

HSG Osnabrück: Sebastian Siebert, Julian Meyer – Silas Heller, Max Pürckhauer (2), Steffen Roeles (4), Mirco Wolter, Jan Gausmann (4), Aaron Pickhardt (13), Dario Pösse, Julian Haskamp (2), Mathis Timmer, Steve Gerber (3), Elvis Eriks Vilsons (3), Hendrik Wiltmann (1).

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