Kurios: Kurz nach Anpfiff des Meller Handball-Derbys ist für drei Spieler Schluss

Von Sven Schüer | Meller Kreisblatt

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Jan Springhetti (am Ball) erzielte drei Tore, verletzte sich später im Spiel schwer. Foto: Stefan Gelhot

Sportlich war das Meller Handballderby zwischen der Eickener SV II und der HSG Grönegau-Melle in der Regionsoberliga früh entschieden. Dennoch bot das Lokalduell interessante Randgeschichten inklusive des Ausschlusses mehrerer HSG-Spieler aufgrund eines Formfehlers.

Ziemlich genau zwei Minuten waren in der gut gefüllten und stimmungsvollen Eickener Sporthalle gespielt, als sich die Trainer und Schiedsrichter am Zeitnehmertisch zusammenfanden. Irgendetwas stimmte mit der Technik nicht, so wirkte es zunächst. HSG-Trainer Christian Maaß klärte nach dem Spiel auf: „Wir haben die Liste mit den Spielernamen beim Zeitnehmertisch abgegeben und normalerweise trägt der gastgebende Verein die Namen dann ins System ein. Aus irgendeinem Grund wurden aber die Spieler aus dem letzten Spiel eingetragen. Wir konnten den aktuellen Kader nicht mehr nachtragen, weil das Spiel schon gestartet war und es technisch nicht mehr möglich gewesen wäre.“

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Christian Möllers war mit acht Toren bester Werfer der HSG. Foto: Stefan Gelhot

Haferkamp springt kurzfristig ein und erzielt zwei Tore

Also mussten Luca Lührmann, Hakon Niehausmeier und Jan Schlendermann nach zwei Minuten ihre Sachen packen und das Spielfeld verlassen. Florian Bößmann konnte nachnominiert werden. Mit Jannes Haferkamp befand sich zudem ein HSG-Akteur in der Halle, der zwar für das Derby nicht vorgesehen, aber im Spielbericht eingetragen war. Also zog sich der Youngster kurzfristig um, stand in der zweiten Halbzeit auf der Platte und erzielte sogar zwei Tore. „Das war ein bisschen ungewohnt, aber auch nichts Neues. Ein paar Minuten Vorbereitungszeit reichen ja, damit man halbwegs vernünftig spielen kann“, sagte Haferkamp nach dem Spiel.

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Krisensitzung nach zwei Minuten: HSG-Trainer Christian Maaß (links) erkundigt sich nach der Ursache für die Verzögerung. Foto: Stefan Gelhot

Trotz der drei notgedrungenen Ausfälle bestätigten die Tiger schnell ihre Favoritenrolle. Nach zehn Minuten führte der ungeschlagene Spitzenreiter der Regionsoberliga bereits mit 7:2 beim Lokalrivalen. Bis zur Pause baute das Team von Trainer Maaß den Vorsprung auf acht Treffer zum 20:12 aus. Im zweiten Durchgang kam die ESV-Reserve durch vier Treffer in Serie noch einmal bis auf sechs Tore heran, dann zog die HSG aber wieder davon und gewann am Ende trotz einiger kleinerer Fehler deutlich mit 35:22.

ESV-Keeper Tönnies verhindert höhere Niederlage

Dabei konnte sich die ESV-Reserve bei ihrem glänzend aufgelegten Keeper Falco Tönnies bedanken, der eine noch höherer Niederlage mit starken Paraden verhinderte. „Es war ein geiles Spiel, beide Seiten haben Spaß gehabt“, war Tönnies, der in der Vergangenheit bei der HSG aktiv war, zufrieden trotz der hohen Niederlage. „Wenn wir Falco nicht gehabt hätten, wäre das Ergebnis nochmal deutlicher ausgegangen. Die Zielsetzung war, keine 40 Tore zu kassieren. 13 Tore in der Differenz sind astrein“, resümierte ESV-Trainer Manuel Wolter.

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ESV-Keeper Falco Tönnies stand der HSG, hier mit Matheo Raude, oft im Weg. Foto: Stefan Gelhot

„Die Jungs haben gut gespielt und in so einem Lokalderby ist immer viel Stimmung mit dabei. An ein paar Kleinigkeiten müssen wir noch arbeiten. Aber bei dem Spielstand ist es auch müßig, sich über Details aufzuregen. Leichtsinnsfehler sind mit Blick auf stärkere Gegner und vielleicht die neue Liga schwierig, denn dort wird das schnell bestraft. Deswegen arbeiten wir jetzt auch daran, das abzustellen“, zog Maaß ein positives Fazit.

Schwere Verletzung trübt die Siegesfeier

Überschattet wurde der Derbysieg von einer Verletzung von HSG-Spieler Jan Springhetti, der nach 40 Minuten mit ESV-Keeper Tönnies zusammengeprallt war und minutenlang behandelt wurde. Die letzten 20 Minuten verbrachte Springhetti mit bandagiertem Knie auf einer Turnmatte im Geräteraum.

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Jörg Heemann (am Ball) spielte das erste Mal vor seinem Sohn. Foto: Stefan Gelhot

Einen positiven Nachmittag erlebte indes HSG-Spieler Jörg Heemann, der aus Eicken kommt und dessen einjähriger Sohn erstmals in der Halle war. „Es ist natürlich schön, vor dem Sohnemann und der Familie das erste Mal zu spielen. Da war schon ein wenig Aufregung mit dabei, die sich durch die Verzögerung am Anfang ein bisschen weitergezogen hat. Als wir dann den kleinen Vorsprung herausgespielt hatten, haben wir das dann ganz gut runtergespielt“, freute sich Heemann über das Ergebnis.

ESV-Reserve rutscht auf den letzten Platz ab

In der Tabelle bleibt die HSG weiterhin das Maß aller Dinge und führt mit drei Punkten Vorsprung vor der HSG Osnabrück. Die ESV-Reserve rutschte durch die Niederlage auf den letzten Platz ab, weil der TV Bohmte II im Kellerduell mit 30:24 gegen die TV Bissendorf-Holte III gewann und das Team von Trainer Wolter in der Tabelle überholte. Am kommenden Wochenende empfängt die HSG den TuS Bramsche II, während Eicken II beim TV Dinklage II gastiert.

Die Statistik zum Spiel

Eickener SV II: Falco Tönnies und Jonas Böhm – Steffen Hartmann (1 Tor), Elias Aßmann, Luca Sundermann, Christoph Suhrhoff (2), Jan-Philipp Röper (4), Jan Heistermann (4), Jannes Balsliemke (1), Jonas Hoffmann (6), Ramires Hebbe, Xaver Heine (1), Emilio Hebbe (3).

HSG Grönegau-Melle: Ole Meyer Im Kruge und Jonas Schröder – Matheo Raude (1 Tor), Enno Zurmühlen (4), Christian Möllers (8), Jan Springhetti (3), Jörg Heemann (4), Jendrik Röfer, Nico Lindenthal (4), Florian Bößmann (7), Bjorn Spence, Luka Felix Lindenthal, Jannes Haferkamp (2), Gero Weymann (2).

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