HSG Grönegau-Melle neuer Tabellenführer

Die HSG Grönegau-Melle gewinnt das Topspiel auswärts gegen die HSG Osnabrück mit 26:25 (14:10). Den entscheidenden Treffer setzt Florian Bößmann in der Schlusssekunde mit einem direkt verwandelten Freiwurf.

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Florian Bößmann behielt die Nerven und verwandelte den letzten Freiwurf zum Sieg.

(Archivfoto: Rolf Dieckhöner)

Der Rahmen für das Topspiel war perfekt, über 500 Zuschauer hatten den Weg in die OSC-Sporthalle gefunden. Ein Großteil davon als Fans der Meller HSG, ausgestattet mit Bannern, Trommeln und Fanfaren unterstützen sie 60 Minuten lang die Tiger, um in Anschluss mit den Spielern den Sieg gebührend zu feiern.

Vor den Feierlichkeiten lag aber ein denkwürdiges Handballspiel, nicht immer hochklassig, aber durchgehend hoch unterhaltsam. Die Meller starteten gut und fokussiert in die Begegnung. Sie spielten geduldig ihre Angriffe runter und warteten auf die Lücken in der Osnabrücker Abwehr. In Durchgang eins war es ganz häufig Jan Springhetti, der die Lücken nutzen konnte und nervenstark vollendete. In den ersten 20 Minuten spielten die Meller sich in einen Rausch und lagen mit 12:6 vorne.  Unerklärlicherweise kam es dann zu einem leichten Bruch im Spiel der Tiger. Die Osnabrücker hatten sich besser auf das Angriffsspiel eingestellt und ließen bis zur Pause nur noch zwei Treffer zu. Auch im Angriff wussten die Osnabrücker ihre körperliche Überlegenheit besser zu nutzen und konnten so bis zur Pause auf 10:14 verkürzen.

Und es kam noch schlimmer aus Sicht der Meller HSG, nach der Pause fehlten den Tigern in Abwehr und Angriff die Lösungen. Die HSG Osnabrück dominierte in dieser Phase das Spiel und konnte sich mit 18:15 in Führung werfen. Aber die Tiger besannen sich wieder auf ihre Stärken, innerhalb von 90 Sekunden konnte man durch zwei Treffer von Jörg Heemann und ein Tor von Florian Bößmann ausgleichen. Die Spannung hatte den Höhepunkt erreicht. Die Meller lagen immer wieder mit 1-2 Treffern vorne, konnten die Gastgeber jedoch nicht abschütteln. Die Osnabrücker mussten ihrem kleinen Kader (8 Feldspieler) Tribut zollen, häufig konnten sie sich nur noch durch Fouls gegen die quirligen Meller helfen.  Jetzt war es Florian Bößmann, der bei allen fünf Siebenmeter kühlen Kopf bewahrte und sicher verwandelte. Trotzdem blieben die Osnabrücker auf Augenhöhe und erzielte 70 Sekunden vor Schluss den Ausgleich.

HSG-Coach Maaß nahm 40 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. „Wir wollten den Angriff so lange wie möglich ausspielen und uns eine richtig gute Tormöglichkeit erarbeiten. Gleichzeitig mussten wir einen Ballverlust durch eine zu passive Spielweise vermeiden. Die klare Tormöglichkeit gab es nicht, aber den Ballverlust auch nicht. Dass der direkte Freiwurf dann im Tor landete, war natürlich glücklich, aber der Sieg insgesamt nicht unverdient“, so Trainer Maaß zu den letzten Spielsekunden. Im Anschluss musste der Coach dann auf Wunsch der Mannschaft auf den Zaun und stimmte die „Humba“ an. Ein denkwürdiges Ende eines großartigen und sehr fairen Spitzenspiels in der Regionsoberliga, beide Mannschaften hatten beste Werbung für den Handballsport gemacht.

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Ausgelassener Meller Jubel nach dem Krimi in der Schlusssekunde. (Foto: Mike Bordihn)

 

Am kommenden Samstag um 18 Uhr trifft die HSG in Melle im nächsten Topspiel auf den Tabellendritten aus Damme. Die Tiger hoffen dabei auf eine ähnliche gute Unterstützung von den Rängen, um den nächsten Schritt Richtung Aufstieg perfekt zu machen.

HSG Melle: Jonas Schröder und Ole Meyer im Kruge im Tor; Matheo Raude, Enno Zurmühlen, Jan Springhetti (7 Tore), Jörg Heemann (3), Luca Lührmann (2), Jendrik Röfer (1), Nico Lindenthal (2), Hakon Niehausmeier (3), Florian Bößmann (8/6), Bjorn Spence, Luka Lindenthal, Jannik Lampen.

Quelle: Mike Bordihn

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