Ein Rück- und Ausblick von Georg Strub

Nach der erfolgreichen letzten Saison, die mit unserer Teilnahme am Final-Six-Turnier endete, haben wir einige Jungs an die D-Jugend abgegeben, wie halt so der Lauf der Entwicklung ist. Wie jedes Jahr geht mit diesen Jungs ein bisschen Herzblut der Trainer und wir fragen uns: „Was bringt die neue Saison und wer spielt dann bei uns“. Viele sind nicht geblieben und viele sind nicht aus der F-Jugend gekommen, so haben wir in diesem Jahr nur eine männliche E-Jugendmannschaft, die der Verein wie immer für die Regionsoberliga gemeldet hat. Da habe ich schon gedacht ob das nicht zu viel ist?

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Kurz vor der Saison haben wir noch ein Turnier in Dinklage zur Vorbereitung gespielt und dort sind wir auf drei Mannschaften getroffen, die jetzt mit uns in der Liga spielen und wir konnten nicht mithalten. Die einzigen, die mit uns auf Augenhöhe waren, spielen jetzt eine Klasse tiefer. Da habe ich den Satz geprägt: „wir sind optimistisch gemeldet“. Und dann haben uns zu allem Überfluss auch noch ein paar Jungs verlassen und sich anderen Sportarten zugewandt. Zum Glück sind aber auch noch ein paar neue Spieler zu uns gekommen, ohne die wir nur 10 Kinder gewesen wären, das ist sehr knapp für den Spielbetrieb mit einer Mannschaft.

Wir sind eine sehr junge Mannschaft – nur zwei Jungs gehören zum älteren Jahrgang – und wir sind eine körperlich kleine Mannschaft. Was für Voraussetzungen für die Einschätzung des Trainers. Und dann haben wir gleich zum Anfang der Saison wieder die Mannschaften vom Vorbereitungsturnier.

Los ging es mit einem 4:25 gegen GM-Hütte, einem versöhnlichen 16:10 gegen Barnstorf/Diepholz, 6:44 gegen Dinklage und 6:34 gegen Bissendorf. Da habe ich als Trainer mit und für die Jungs gelitten. Wie kann ich sie bei der Stange halten, wie den Spaß am Handball vermitteln? Vorletzter Tabellenplatz und jetzt?

Und da haben die Jungs mir den zweiten Teil der Überschrift gezeigt und es kamen die Gegner auf Augenhöhe: Wagenfeld/Wetschen 24:11, Burg/Gretesch 20:13, Bramsche 24:20. Bei den Spielen haben sie gezeigt, was in ihnen steckt und wie man auch mit den eher schwierigen Voraussetzungen tolle Leistungen hinkriegt. Auch wenn da noch das etwas schwächere Spiel in Lemförde 11:26 dazwischen war, waren es klasse Spiele mit tollen Leistungen. Schnelle Aktionen, gute Deckungsarbeit, gutes Zusammenspiel, alle beteiligt an den Toren, steigende Torhüterleistungen, Trainervorgaben gut umgesetzt und immer viel Einsatz. Inzwischen haben wir den 4. Tabellenplatz hinter den „großen Drei“, die sich höchstens gegenseitig die Punkte wegnehmen aber keiner anderen Mannschaft welche abgeben, erobert.

Und jetzt kommt die Rückrunde und das vermeintliche Drama geht von vorne los mit dem ersten Spiel gegen GM-Hütte, dem ungeschlagenen Tabellenführer, der auch den immer starken Bissendorfern die Punkte abgenommen hat. Von wegen Drama. Wir haben als Trainer die Devise ausgegeben, wir wollen mehr Tore erzielen und weniger kassieren als im Hinspiel. Und dann haben es unsere Jungs hingekriegt, dass Hütte bis zur 3. Minute nicht ein Mal auf unser Tor geworfen hat. Den ersten Teil (mehr Tore werfen) hat die Mannschaft schon in der ersten Halbzeit erfüllt und mit dem Endergebnis von 12:22 dann auch den zweiten Teil. In diesem Spiel war die ganze Entwicklung der Mannschaft zu sehen und die freut uns besonders. Alle Elternteile auf der Tribüne, die uns auch so zahlreich zu den Auswärtsspielen gefahren und begleitet haben, freuen sich über die tollen Spiele. Natürlich sehen Trainer immer, was noch besser werden kann und muss, aber nach solchen Spielen lassen wir das mal bei Seite.

Da nehme ich dann auch gerne den leicht stichelnden Kommentar der Jugendwartin („Und es war doch richtig die Mannschaft in der Regionsoberliga zu melden“) entgegen. Inzwischen stimme ich ihr auch zu. Und ich verspreche für den Rest der Saison eine optimistische Sicht auf die Mannschaft zu behalten.

 

 

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