Von Heike Dierks / Meller Kreisblatt

Melle. Laura und Jan Springhetti spielen bei der HSG Grönegau-Melle Handball. Und die beiden Geschwister trainieren den Nachwuchs. Damit dieser in der handballfreien Zeit zu Hause aktiv bleibt, haben sich die Meller etwas Pfiffiges überlegt, das auch die Eltern entlastet.

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Prellen und Co: Rebecca (rechts) und Victoria Pedall beim Handballtraining daheim nach einer Idee der HSG-Geschwister Laura und Jan Springhetti. Foto: Joanne Pedall

 

„Ich dachte, ich kann bei den Kindern für Abwechslung sorgen, wenn sie regelmäßig Übungen zugeschickt bekommen, die sie zu Hause machen sollen. Es geht darum, Spaß zu haben, sich zu bewegen und am Ball zu bleiben“, erläutert Laura Springhetti den Ansatz. Daraus sind inzwischen familientaugliche Handball-Tutorials entstanden, die regelmäßig über den Messenger-Dienst WhatsApp an die Junghandballer verschickt und dann daheim allein oder mit Familienmitgliedern durchgeführt werden.

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Ball hinter dem Rücken fangen: Leonard Kaase hat die Aufgaben fürs Heimtraining wie seine Kameraden aus der F-Jugend der JSG Eicken/Buer/Oldendorf per WhatsApp übermittelt bekommen. Foto: Natascha Kaase

 

„Dienstags und donnerstags gibt es immer neue Übungen, die ich jeweils am Vorabend mit meinem Bruder bespreche. Und fürs Wochenende haben die Kinder ein wiederkehrendes Programm wie einen Spaziergang oder eine Radtour mit der Familie oder auch mal einen Waldlauf“, erklärt die Initiatorin weiter. 

Die 18-Jährige spielt bei den Frauen der HSG Grönegau-Melle, während ihr 21-jähriger Bruder für das gerade aufgestiegene erste Männerteam aufläuft. Laura trainiert die F-Jugend der JSG Eicken/Buer/Oldendorf, Jan die E-Juniorinnen der HSG. Die Saison des Nachwuchses war coronaunabhängig bereits beendet und die lange Sommerpause stand an. 

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In Corona-Zeiten zu Hause gut beschäftigt: Rebecca und Victoria Pedall. Foto: Joanne Pedall

Damit die Kinder nicht ganz aus der Übung kommen und die gerade reichlich vorhandene Freizeit an der frischen Luft verbringen, unterbreitete die Zwölftklässlerin zunächst den Eltern ihrer Schützlinge im gemeinsamen Gruppenchat ihre Idee. Die kam hervorragend an – zumal die Eltern somit in dieser schwierigen Zeit etwas entlastet werden.

Slalomlauf mit Ballprellen durch den Hütchenparcours, Zielwurf, 20 Pässe gegen die Wand, Armkreisen und Hampelmänner, Koordinationsübungen: Bei den Aufgaben halten sich Laura und Jan Springhetti überwiegend an Unkompliziertes und Bekanntes aus dem regulären Nachwuchstraining. Die Geschwister machen Vorschläge auch für die Anzahl der Wiederholungen. „Wir geben so eine Struktur, die ist aber natürlich nicht verpflichtend“, betont die Handballerin. 

Manches probiert das Duo zu Hause auch selber aus, bevor es einen Vorschlag versendet. Es werden auch schon mal Erklärvideos gedreht, wenn die Kinder eine Aufgabe demonstriert bekommen wollen. Und die Springhettis bauen immer wieder kleine Wettkämpfe ein, in denen es darum geht, gegeneinander in einer bestimmten Zeit möglichst viele Wiederholungen einer Aufgabe zu schaffen. 

So wird etwa vorgeschlagen, den Ball hochzuwerfen, zu klatschen und den Ball wieder aufzufangen. Dabei wird das Kind gesucht, das zwischendrin die meisten Klatscher schafft. Die eigenen Ergebnisse werden dann zum Vergleich an die Whats-App-Gruppe gesendet. „Die Kleinen finden es immer toll, wenn sie sich miteinander messen können. Uns werden viele Fotos oder auch mal Videos von den aktiven Kindern zugeschickt“, erzählt die Schülerin der Regenbogen-Gesamtschule Spenge. 

Die 18-Jährige freut sich, dass das Angebot so gut angenommen wird, und bastelt mit ihrem Bruder fleißig an neuen Übungen.

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